KI und Kunst

2023 ist das Jahr der Künstlichen Intelligenz. Der Chatbot ChatGPT kann auf Befehl Texte formulieren, analysieren und zusammenfassen, und Bildgeneratoren wie DALL-E, Midjourney und Stable Diffusion erzeugen auf Wunsch fotorealistische Grafiken oder Gemälde im Stil alter Meister*innen - bislang kostenfrei und für alle zugänglich. Die "generative KI" wirft jedoch einige Fragen auf - urheberrechtliche, ethische und im Bildungskontext auch didaktische. Vor allem die Bildgeneratoren stellen aber auch Fragen nach dem Wert menschlichen kreativen und künstlerischen Schaffens.
Die Ausstellung zeigt computergenierte "Kunstwerke" aus diversen Stilrichtungen. Sie lädt Besucher*innen ein, sich ein Urteil zu bilden, wo in den Werken Kreativität zu finden ist: in der menschlichen Idee zu dem Bild, in den KI-Algorithmen, in den menschlichen Werken, mit denen die KI trainiert wurden - oder wo ganz anders/nirgendwo? Und was bedeutet das jeweilige Urteil für die Kunstszene?
In einem Gespräch im Rahmen der Ausstellungseröffnung werden diese Fragen ebenfalls diskutiert. Zugesagt haben die Direktorin der Lingener Kunsthalle Meike Behm und der Kieler Künstler Nils Pooker, der sich selbst kritisch und künstlerisch mit KI-Werken auseinandersetzt.

Ich glaube nicht, dass die KI uns den Rang ablaufen wird. Aber sie zu limitieren und zu sagen, die KI kann nicht kreativ sein und deshalb sind die Ergebnisse nicht zu respektieren und zu betrachten, ist eine arrogante Haltung, die uns im Bereich der Kunst sicherlich nicht weiterbringt.

Paul Feigelfeld, Medien- und Kulturwissenschaftler
im Podcast "Edition Zukunft" (ext. Link)

Die Objekte sind vom 3.7. bis zum 16.7.2023 und nach den LWH-Betriebsferien vom 31.7. bis zum 30.9.2023 im Hauptgebäude des Ludwig-Windthorst-Hauses zu sehen (Öffnungszeiten).